













































GORLEBEN-CHRONIK
Hier finden sich Ausschnitte, wichtige Kapitel aus 40 Jahren Protest- & Widerstandsgeschichte gegen die Atomanlagen Gorleben. Es handelt sich um Auszüge aus der Gorleben-Chronik, eine unvollständige Auswahl besonderer Ereignisse:
2009:
Anti-Atom-Treck 2009
Im "Anti-Atom-Jahr" unter dem Motto "Mal richtig abschalten" endet am 9. September ein Treck aus dem Wendland mit einer großen Demonstration vor dem Brandenburger Tor.
2009
18.04.2009
21.05.2009
Infotour durch Deutschland
05.07.2009
Die Stationen:
- Sonntag, 5. Juli – Morsleben, ehemaliges Atommüllendlager
- Montag, 6. Juli – Erfurt
- Dienstag, 7. Juli – Wismut, ehemaliges Uranabbaugebiet
- Mittwoch, 8. Juli – Grafenrheinfeld, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk
- Donnerstag, 9. Juli – Nürnberg / Erlangen
- Freitag, 10. Juli Wackersdorf / Schwandorf, geplanter Standort einer Wiederaufarbeitungsanlage
- Samstag, 11. Juli München
- Sonntag, 12. Juli Passau
- Montag, 13. Juli Temelin (Tschechien), in Betrieb befindliches Atomkraftwerk
- Dienstag, 14. Juli Linz (Österreich)
- Mittwoch, 15. Juli Ohu / Isar, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk
- Donnerstag, 16. Juli Gundremmingen, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk
- Freitag, 17. Juli Benken (Schweiz), geplantes Atommüllendlager
- Samstag, 18. Juli Schönau, Ökostrom-Vorzeigestadt
- Sonntag, 19. Juli Fessenheim (Frankreich), Wyhl, Weissweil, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk, Wyhl: verhindertes AKW
- Montag, 20. Juli Emmendingen, Ludwigsburg, Aktionen in den Städten
- Dienstag, 21. Juli Neckarwestheim, Karlsruhe, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk, Forschungszentrum, ehem. WAA
- Mittwoch, 22. Juli Biblis, Frankfurt, Rüsselsheim, in Betrieb befindliches Atomkraftwerk, Fr.-Kelsterbach: Widerstand gegen geplante Flughafenerweiterung
- Donnerstag, 23. Juli Hanau, Kahl, ehemals großer Standort der Atomindustrie: u.a. Brennelementefertigung, Plutoniumlager, heute Atommülllager; Kahl: ehem. Atomanlagen; geplatztes Kohlekraftwerk
- Freitag, 24. Juli Büchel, Atomwaffenstützpunkt
- Samstag, 25. Juli Köln, Anti-Atom-Treffen gegen Urantransporte
- Sonntag, 26. Juli Köln, Aktion beim Kölner Dom
- Montag, 27. Juli Jülich, Atom-Forschungszentrum mit Reaktoren und Atommülllager
- Dienstag, 28. Juli Ahaus, Brennelementezwischenlager
- Mittwoch, 29. Juli Münster, Aktion auf dem Markt in Münster
- Donnerstag, 30. Juli Gronau und Almelo (Niederlande), Urananreicherungsanlagen
- Samstag, 01. August Lingen, Esensham, Oldenburg, in Betrieb befindliche Atomkraftwerke (Emsland, Unterweser), Brennelementeherstellung
16.08.2009
22.08.2009
Treck nach Berlin - Mal so richtig abschalten!
29.08.2009
Vor der Wahl ist nach der Wahl - Auf nach Berlin, adieu Gorleben!
Am 29. August, pünktlich um 10 Uhr, werfen 50 (statt der erwarteten 30) Bäuerinnen und Bauern ihre Trecker an und starten zur ersten Etappe des Anti-Atom-Wochentrecks. Zusammen mit den Begleitfahrzeugen zieht der kilometerlange Tross über Braunschweig zum Schacht Konrad, wo er am Abend vom Kreislandwirt Martin Bosse begrüßt wird.
Vor 150 Treckern und 1.000 Leuten, die zur Verabschiedung des Wochentrecks nach Gorleben gekommen sind, gibt Carsten Niemann von der Bäuerlichen Notgemeinschaft die kämpferische Parole aus:
"Vielen Menschen wird allmählich klar, es gibt kein Endlager, nur Katastrophen wie in der Asse und Morsleben. Die Wahrheit zu Gorleben setzt sich endlich durch, dieser Standort ist geologisch unmöglich und politisch verbrannt. Reaktorrisiko plus Entsorgungslüge gleich Sofortausstieg", bringt es BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf eine kurze Formel.
Die erste Etappe führt von den Gorlebener Atomanlagen über Lüchow nach Reddebeitz.
August
30.08.2009
30.08.2009
31.08.2009
Am Nachmittag besuchen einige Aktivist*innen mit ihren Landmaschinen den Schacht Konrad. Es wird am Tor gerüttelt, das nachgibt. Es kommt zu Rangeleien mit der Polizei. Irgendwann in der Nacht entsteht auch das Lied "Die Tür ist kaputt" von der wendländischen Band "ASB", die den Treck begleitet.
01.09.2009
KONRAD-Kläger Landwirt Walter Traube: "Wir haben das Desaster in ASSE II und wir haben das Desaster in Morsleben. Der Bund als Betreiber darf nicht so tun, als habe dies keine Konsequenzen für Schacht KONRAD" Immerhin hätten die gleichen Behörden und die gleichen Gutachter an beiden Projekten gearbeitet. Die Forderung: Gabriel soll erklären, welche Konsequenzen er aus ASSE II für KONRAD zieht.
Bei strahlendem Sonnenschein findet Mittags auf dem Schlossplatz von Wolfenbüttel eine Kundgebung statt. Bei "Volksfest-Stimmung" übergeben in Sickte örtliche Initiativen dem Treck ein "Asse-A", der Bürgermeister bekommt die Wendlandfahne. 100 Kuchen versüßen die Strapazen, ohne Fahrtwind in der brennenden Sonne zu rollen... In der Nähe zum Schacht Asse-2 wird das Nachtlager aufgebaut. Am Abend findet eine Kundgebung mit dem Motto "Nacht am Schacht" statt.
02.09.2009
Der Treck startet gegen 10.00 Uhr auf seine 4. Etappe, kurvt durch Remlingen nach Schöppenstedt, wo eine Begrüßung durch die Samtgemeinde-Bürgermeisterin stattfindet. Der Halt in den Gassen von Schöppenstedt ist angesichts des mittlerweile 3-4km langen Trecks eine Herausforderung. Über Schöningen führt die Fahrt nach Helmstedt, wo nachmittags eine Kundgebung stattfindet. Die Traktoren werden auf dem Marktplatz von Helmstedt nach einem Korso durch die Stadt abgeparkt. Abends am Treckplatz in Bad Helmstedt findet ein Fest mit Life-Musik statt.
03.09.2009
Seit 8.30 Uhr sind die Trecker auf dem Weg zum Endlager Morsleben.
Etwa 200 Aktivist*innen rütteln am äußeren Tor zum Bergwerksgelände und gelangen auf das Gelände. Ihnen gegenüber steht eine Polizeikette mit Hunden. Bei der Räumung des Geländes setzt die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke ein, es gibt mehrere Verletzte. Zwei Aktivisten klettern auf einen Siloturm und hissen Transparente mit der Forderung: "Stoppt das dreckige Atomgeschäft".
Nachdem sich die Lage zwischenzeitlich beruhigt hatte, ging die Polizei erneut gegen den Treck vor, als Atomgegner am Zaun einen Findling aus Gorleben ablegten. Ein Bauer, der seine Personalien nicht angeben wollte, wurde von Polizisten weggeschleppt. Ein Beamter fuchtelte sogar mit seiner Pistole herum und soll sie, wie Augenzeugen berichten, einem Landwirt an die Schläfe gehalten haben. Etliche Atomgegner wurden durch Tränengas und Knüppelschläge teils erheblich verletzt und mussten sich dazu Gelächter und hämische Sprüche der Polizisten anhören. Eine Treck-Sanitäterin versorgte auch Beamte, die das Pfefferspray von Kollegen abbekommen hatten. (taz)
Eine Polizeieinheit aus Magdeburg wird hinzugezogen und "prügelt wahllos in die Menge". Für die Suche nach "Straftätern" errichtet die Polizei in Morsleben eine Straßensperre.
Die weitere Route führt die vielen Fahrzeuge Richtung Magdeburg. Jedes Fahrzeug, was mit dem Treck nach Magdeburg einrollt, wird von einem Polizeiwagen, der am Straßenrand parkt mit einer Kamera auf dem Dach gefilmt. Beamte der BFE-Einheit konteollieren jeden Wagen - auf der Suche nach gefährlichen Gegenstände. Räumpanzer versperren die Weiterfahrt. Auf dem Domplatz findet schließlich eine Kundgebung statt. Am Abend wird in Genthin ein Lager eingerichtet. Es sind mittlerweile viele Fahrzeuge auf dem Weg nach Berlin:
"Ich stand an der Einfahrt und es fuhren 20min lang die Fahrzeuge vorbei..."
04.09.2009
Auf dem Luisenplatz in Potsdam findet eine Kundgebung statt. Der Treck rollt weiter und erreicht gegen 17.00 Uhr den letzten Rastplatz in Berlin-Gatow. Später rollt unter großem Jubel der große Treck ein - was für ein Finale! Insgesamt 270 Trecker sind auf eigener Achse oder auf Anhängern verladen heute morgen aus Lüchow dazugekommen.
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) bedauert unterdessen in einem Gespräch mit den Organisator*innen des Trecks den harten Polizeieinsatz in Morsleben. Sechs niedersächsische Gewerkschafter- und Politiker*innen fordern mit einem "Niedersachsenaufruf gegen Atomkraft" den Ausstieg aus der Atomenergie und unterstützen den Anti-Atom-Treck nach Berlin.
04.09.2009
05.09.2009
Bevor die vielen Traktoren und Begleitfahrzeuge das Camp in Gatow verlassen dürfen, werden alle einzeln von der Polizei inspiziert. Dann rollt der Tross Richtung Berlin Innenstadt. Gegen 11.00 Uhr erreichen die ersten Schlepper die Straße des 17. Juli.
Für die Trecker sind im Vorfeld der Demo weltweit Patenschaften von Atomkraftgegnern übernommen worden. Von Australien, Südamerika, Südafrika bis nach Kanada ging die die Unterstützung. An der Demo selber beteiligen sich auch viele Atomkraftgegner aus ganz Europa und den USA.
Pünktlich zur Demo veröffentlicht Greenpeace die Ergebnisse einer neuen Umfrage. Danach sind fast zwei Drittel der Bundesbürger dafür, am Atomausstieg festzuhalten. Vor allem die junge Generation befürwortet eine Wende in der Energiepolitik. 71 Prozent der befragten Schüler setzen sich für den Ausstieg aus der Atomenergie ein.
50 Traktoren und Themenwagen der Bäuerlichen Notgemeinschaft führen die Demo an, die um 13 Uhr am Hauptbahnhof startet. Rund 2000 Lüchow-Dannenberger sind per Sonderzug und mit Bussen in die Hauptstadt gekommen, dort säumen 400 Protest-Trecker die Straße des 17. Juni fast bis zur Siegessäule.
"Das kann man nicht glauben, nur träumen!" (Worte eines sehr bewegten älteren Demonstrationsteilnehmers)
Der Berliner Hauptbahnhof ist vollgestopft mit Demonstranten. Aus allen einfahrenden Zügen quellen Atomgegner mit Fahnen, Luftballons und Transparenten. Die Vorhalle des Bahnhofs ist so voll, dass es gerade kein Durchkommen gibt.
Die Anti-AKW-Demo wird von den Radfahrern angeführt, die die Traktoren auf dem Treck vom Wendland nach Berlin begleitet haben. Ihnen folgen 50 Traktoren, die mobile StromxelXelstube und der Lautsprecherwagen der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. Dahinter laufen geschätzte 30.000 Menschen mit. Ganz vorne marschiert die Spitze der Grünen, darunter Parteichefin Claudia Roth, der frühere Umweltminister Jürgen Trittin oder Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sowie Künstler*innen wie Sängerin Nina Hagen. Der Zug ist schon jetzt mehrere Kilometer lang. Als die Spitze des Demonstrationszug den Zielort, das Brandenburger Tor, erreicht, warten am Hauptbahnhof noch immer tausende Demonstrant*innen darauf, sich in den Zug einzureihen. (taz)
50.000 Menschen skandieren vor dem Brandenburger Tor: "Atomausstieg jetzt!" Heinrich und Fritz Pothmer von der Bäuerlichen Notgemeinschaft Wendland eröffnen vor dem Brandenburger Tor die Kundgebung:
"Es gibt viele Familien wie meine, die schon seit mehr als dreißig Jahre kämpfen. Sie können ihre Häuser, ihre Höfe, ihr Land und ihr Vieh nicht einfach einpacken und mitnehmen, wenn es zum Ernstfall kommt. Und die gewissenlosen Politiker und Lobbyisten kümmert das wenig", so Pothmer. "Wir stehen heute hier stellvertretend für zwei Drittel der Bevölkerung, die den Ausstieg wollen. Wie können so genannte Volksvertreter ihren Job so falsch interpretieren?"
Nach VW-Betriebsrat Ingo Hummel spricht Hubert Weiger (BUND). "Unser Lachen wird sie besiegen!", ruft Wolfgang Ehmke von der BI Lüchow-Dannenberg. "Mit Atomkraft wird es keinen Frieden mit uns geben", warnt Kerstin Rudek, BI Lüchow-Dannenberg. Musikalische Unterstützung liefern die Ohrbooten und Rantanplan. Nach der Kundgebung Gänsehaut: Alle Trecker wurden von einer jubelnden Menge auf die Reise geschickt.
"Wir schreiben Geschichte, Anti-Atom-Geschichte! Wer glaubt, dass mit dem Thema Energiepolitik und Atom niemand mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist, der wurde heute eines Besseren belehrt", heißt es in der Bilanz der BI. "Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren Wahlversprechen, sondern an ihren Taten. Egal, welche Partei am 27. September die Wahl gewinnt, mit uns als außerparlamentarischer Kraft muss man rechnen. Wir werden keine faulen Atomkompromisse hinnehmen, wir fordern den sofortigen Rückbau des Bergwerks in Gorleben."
Das war heute die größte Anti-Atom-Demo seit 1986 / Tschernobyl. Über 50.000 Menschen schlossen sich dem Aufruf von Anti-AKW-Initiativen und Umweltverbänden an, für den Atomausstieg, den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Aufgabe des Schwarzbaus Gorleben als Atommüllendlager zu demonstrieren.
"Atomenergie hat in Deutschland keine Zukunft! Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien", heißt es in der Abschlusserklärung des Trägerkreises der Demo. "Von dieser Demonstration geht ein klares Signal aus: Die Zeit des Wartens auf den Atomausstieg ist vorbei! Nach ASSE II und Krümmel und dem Gerede von Laufzeitverlängerungen sind die Menschen es einfach leid. Wir haben heute den Schulterschluß erlebt zwischen dem jahrzehntelangen Widerstand an den Standorten und aus den Bürgerinitiativen, der erstarkten Branche der Erneuerbaren Energien, den um nachhaltige, sozialverträgliche Arbeitsplätze streitenden Gewerkschaften und einer für die Bewahrung der Schöpfung eintretenden Kirche. Keine Regierung soll glauben, dass sie gegen diese deutliche Mehrheit der Bevölkerung an der Atomenergie festhalten kann! Dieser Widerstand hat in seiner gesellschaftlichen Breite eine völlig neue Qualität erreicht. Politisch ist die Atomenergie tot!" Zum Trägerkreis gehören die Bäuerlichen Notgemeinschaft, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, .ausgestrahlt, BUND, Greenpeace, Robin Wood, AG Schacht Konrad.
Für die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg erteilte Pröbstin Friederike von Kirchbach der Atomenergie eine Absage: "Der beschlossene Ausstieg ist dringend erforderlich", sagte sie. "Diese Art der Energiegewinnung ist mit dem biblischen Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, nicht zu vereinbaren." (taz)
Zum Abschluss der Kundgebung zieht Anti-Atom-Veteran Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Lüchow Dannenberg eine begeisterte Bilanz: "Statt der Renaissance der Atomkraft erleben wir die Renaissance der Anti-Atom-Bewegung", sagte er. "Wir demonstrieren, wir twittern, sitzen auf der Straße und der Schiene, schreiben Leserbriefe und wechseln den Stromanbieter - sofort."
28.11.2009
Die ganze Geschichte:

2001
Zwei Atommülltransporte rollen nach Gorleben, einer im März, ein zweiter im November. X-tausend Menschen stellen sich quer und WiderSetzen sich. Der Betonblock von Süschendorf zwingt den Castor zum Rückwärtsgang. Der Widerstand bekommt ein Archiv, die Bundestagsabgeordneten ein Denkmal, die „Gewissensruhe“.

2005
25 Jahre nach der „Republik Freies Wendland“ und 10 Jahre nach dem ersten Castortransport ist die Entsorgung des Atommülls weiter ungelöst. In die Debatte um die Entsorgung des Atommülls und die Zukunft der Atomenergie kommt Bewegung, die Veränderungssperre für den Salzstock wird verlängert. Container brennen, Bauern ziehen sich aus – und im November rollt der nächste Atommüllzug ins Zwischenlager.

2009
Brisante Enthüllungen: Gorleben wurde aus politischen Motiven zum Endlagerstandort. Seit Jahren wird nicht nur „erkundet“, sondern ein Endlager gebaurt. „Mal so richtig abschalten“ – ein Protest-Treck aus dem Wendland führt zu einer großen Demo gegen AKW-Laufzeitverlängerung nach Berlin. Kein Castortransport, seit Oktober finden jeden Sonntag Spaziergänge um das Bergwerk statt.

2024
Die BI fordert einen Transportestopp ins Fasslager und den Neubau der Zwischenlagerhalle aus Sicherheitsgründen, denn die Castoren werden noch lange hier bleiben müssen. Der „Rückbau“ des verhinderten Endlagers wird immer teurer, Ende November beginnt dann endlich das Zuschütten: 400.000to Salz kommen zurück unter die Erde. Ein Meilenstein.

1981
Gorleben-Hearing in Lüchow zum Bau des Zwischenlagers und massiver Protest gegen das AKW Brokdorf. Nach Bohrungen werden die Zweifel an der Eignung des Salzstock Gorleben für ein Endlager „größer, nicht kleiner“. Doch Gegner*innen des Projekts seien „Schreihälse, die bald der Geschichte angehören“, meinen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Oppositionsführer Helmut Kohl.

2001
Zwei Atommülltransporte rollen nach Gorleben, einer im März, ein zweiter im November. X-tausend Menschen stellen sich quer und WiderSetzen sich. Der Betonblock von Süschendorf zwingt den Castor zum Rückwärtsgang. Der Widerstand bekommt ein Archiv, die Bundestagsabgeordneten ein Denkmal, die „Gewissensruhe“.

2005
25 Jahre nach der „Republik Freies Wendland“ und 10 Jahre nach dem ersten Castortransport ist die Entsorgung des Atommülls weiter ungelöst. In die Debatte um die Entsorgung des Atommülls und die Zukunft der Atomenergie kommt Bewegung, die Veränderungssperre für den Salzstock wird verlängert. Container brennen, Bauern ziehen sich aus – und im November rollt der nächste Atommüllzug ins Zwischenlager.

2009
Brisante Enthüllungen: Gorleben wurde aus politischen Motiven zum Endlagerstandort. Seit Jahren wird nicht nur „erkundet“, sondern ein Endlager gebaurt. „Mal so richtig abschalten“ – ein Protest-Treck aus dem Wendland führt zu einer großen Demo gegen AKW-Laufzeitverlängerung nach Berlin. Kein Castortransport, seit Oktober finden jeden Sonntag Spaziergänge um das Bergwerk statt.

2024
Die BI fordert einen Transportestopp ins Fasslager und den Neubau der Zwischenlagerhalle aus Sicherheitsgründen, denn die Castoren werden noch lange hier bleiben müssen. Der „Rückbau“ des verhinderten Endlagers wird immer teurer, Ende November beginnt dann endlich das Zuschütten: 400.000to Salz kommen zurück unter die Erde. Ein Meilenstein.

1981
Gorleben-Hearing in Lüchow zum Bau des Zwischenlagers und massiver Protest gegen das AKW Brokdorf. Nach Bohrungen werden die Zweifel an der Eignung des Salzstock Gorleben für ein Endlager „größer, nicht kleiner“. Doch Gegner*innen des Projekts seien „Schreihälse, die bald der Geschichte angehören“, meinen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Oppositionsführer Helmut Kohl.