
Gorleben vor 37 Jahren
Heiße Kartoffeln“ – das ist ein Theaterstück in 15 Bildern, in dem es um einen Bauern namens Pankow geht, der für guten Profit Land an die Atomindustrie verkaufen kann, es aber schließlich trotz massiver Bedrohung wie Bestechung, Fotoaufnahmen und Rauschgiftvorwürfen nicht tut.
Die Problematik um Gorleben wurde zum Anlass genommen, um zu zeigen, wie großmächtige Planungsinteressen mit den Bedürfnissen des einzelnen Bürgers umgehen. Ein Stück über Wiederaufarbeitung, über eine Atommülldeponie in einem ländlichen Landkreis, in dem „alle Personen frei erfunden sind und doch in unserer Wirklichkeit leben“.
Das erste Stück der „Theaterwehr Brandheide“ war programmatisch für die Ziele dieser modernen Künstlergruppe und auch ein typisches Beispiel für die Veränderung der Theaterlandschaft. Die fünf männlichen und drei weiblichen Mimen, Deutsche und Schweizer, wollten volkstümliches, politisches Theater machen, das sich nicht nur auf der Bühne tummelt, sondern auch das Publikum in das Spiel einbezieht.
Die Uraufführung des Anti-Atom-Stückes „Heiße Kartoffeln“ fand in der Alten Burg in Gorleben am 10. April 1978 statt. Es folgten weitere Vorstellungen im Wendland und sogar eine Tournee mit 120 Aufführungen durch die Bundesrepublik und die Schweiz.
Nur das Kurhaus in Hitzacker blieb der „Theaterwehr“ verschlossen. Der neugewählte Oberkreisdirektor Klaus Poggendorf hielt es für unangemessen, in einem Gebäude der öffentlichen Hand ein Stück gegen eben diese öffentliche Hand aufführen zu lassen.
erschienen in: Gorleben Rundschau, Ausgabe Januar / Februar 2016
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