1980- Abi Schulze mit Marianne Fritzen und Ingrid Krüger auf 1004

Abi Schulze ist verstorben

In diesen Tagen erreichte uns eine Trauerkarte der Familie Schulze. Albert „Abi“ Schulze ist Ende Mai 2021 verstorben. Er folgte seiner Ehefrau Karin, die vor gut 2 Jahren verstorben ist. Er gehörte, gemeinsam mit Karin, zu den Menschen „der ersten Stunde“, die sich gegen Gorleben als „Nukleares Entsorgungszentrum“ empörten und sich in der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) organisierten.

Ein Blick zurück, seit 1977 war er BI-Mitglied, Mitte der 80er bis Anfang 90er Jahre: Schriftführer, Kassenwart und immer wieder im Beirat des Vorstands. Als wichtiger Berater, als zorniger Mann, der sich gegen das Unrecht, das mit der Gorleben-Entscheidung verbunden war, empörte.

Als 1984 der erste Atommülltransport nach Gorleben durchgeprügelt wurde, stand sein Entschluss fest, er wollte nicht „nur“ Mitglied sein, diskutieren und blockieren, sondern in seinem Verein noch mehr Verantwortung übernehmen. Und als wir im Winter 1990 den Bauplatz für eine Pilotkonditionierungsanlage besetzten, war Abi dabei und blieb mit den Älteren der Ini 60 vor Ort, um sich stellvertretend für die jüngere Generation von der Polizei abräumen zu lassen. Unerschrocken und klar.

Danke dafür!

Der persönliche Lebensweg der Familie Schulze führte von Hamburg zuerst direkt nach Gorleben, später nach Köhlen. Im Alter sind beide wieder zurück nach Hamburg gezogen, zurück in die Stadt. Mit großem Bedauern, wie er kundtat, doch weil die städtische Infrastruktur bei schwindender Gesundheit ihnen mehr Sicherheit bot. Abi hielt jedoch Kontakt zu einigen aus diesen bewegten Zeiten, als eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft sich gegen die Atompläne auflehnte.

Wie schön, dass er das Aus des Endlagerprojekts noch miterleben konnte.