Auf Marianne Fritzens Spuren

Geocaching Rundgang in Lüchow - Station 8

Gorleben Archiv

Um die Jahrtausendwende wurden einigen Menschen im Wendland bewusst, dass wichtige Unterlagen über den Gorleben-Konflikt fast vergessen auf Dachböden, in Kellern oder Scheunen lagerten. Es war dem Einsatz von Marianne Fritzen zu verdanken, das 2001 das Gorleben Archiv als gemeinnütziger Verein gegründet wurde. Bis zu ihrem Tod 2016 war diese Archiv ihr Herzensprojekt, bis zuletzt hat sie sich damit beschäftigt.

Das Gorleben Archiv sammelt, sichtet, digitalisiert und archiviert das historisch bedeutsame Material über die Geschichte des Standorts Gorleben und den Protest gegen das Atomprojekt. Sein Anliegen ist es, das vorhandene Wissen über diesen gesellschaftlichen Großkonflikt möglichst umfassend zu sichern und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Besonders jungen Menschen sollen Anstöße zum politischen Handeln und zur Einmischung auch außerhalb der Parlamente gegeben werden.

Der Gesamtbestand des Gorleben Archivs umfasst inzwischen mehrere tausend Schriftstücke: persönliche Notizen, interne Briefwechsel und Strategiepapiere genauso wie Prozessakten, Gesetzesvorlagen und parlamentarische Protokolle. Außerdem wissenschaftliche Gutachten und Fachliteratur zu einer breiten Themenpalette – von der Endlagerung in geologischen Salzformationen über atomrechtliche Fragen bis hin zu den Verfahren politischer Partizipation.

Daneben verfügt das Archiv über rund 90.000 Fotos und Dias, etwa 5.000 Stunden digitalisiertes Filmmaterial und 600 Hör-Dokumente. Ein Highlight ist die Sammlung von mehr als 600 unterschiedlichen Plakaten, die im Zuge des Gorleben-Konflikts entstanden sind und eine große künstlerische Vielfalt widerspiegeln. Sie werden inzwischen über die Webseite vom Kulturerbe Niedersachsen auch online präsentiert.

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Herzlichen Dank für das Interesse!