Werkstatt der Bewegung und Partizipation

Ziel des Archivs ist es, das Wissen über einen der großen gesellschaftlichen Konflikte möglichst umfassend zu sichern und vor allem für Öffentlichkeit und Forschung zugänglich zu machen. Ganz entscheidend für uns ist es, nachwachsende Generationen, die die Auseinandersetzung nicht selbst erlebt haben, dazu zu animieren sich aktiv an Demokratischen Entscheidungen zu beteiligen.

Deshalb soll das Gorleben Archivs zu einer Werkstatt der Bewegung und Transformation ausgebaut werden.

Das Projekt wird seit 2023 durch Förderungen des Landesverbands Soziokultur, der Umweltstiftung Greenpeace, der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg ermöglicht.

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Teilprojekte:

Protestorte als Orte der Demokratiegeschichte

Von August 2024 bis Dezember 2025 fördert die Stiftung Orte der Demokratiegeschichte den Ausbau der historisch-politischen Bildungsarbeit im Archiv, die auf eine Zielgruppe ausgerichtet werden soll, die bisher noch keine oder kaum Berührungspunkte mit der regionalen Protestgeschichte hat.

Erarbeitet werden sollen:

  • zwei Unterrichtseinheiten samt Materialien für weiterführende Schulen (für die Fächer Geschichte/Politik/GSW) in Kooperation mit dem Institut für Geschichtsdidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen
  • ein neues didaktisches Konzept für junge Besuchergruppen (Schüler:innen/Bundesfreiwilligendienstleistende)
  • eine Workshop-Reihe zur regionalen Protestgeschichte, die im Anschluss auch durchgeführt wird.

Thematisch sollen sich die Bildungsarbeit mit Zivilcourage, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Partizipation sowie mit der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung befassen.

MITEINANDER REDEN: Respekt statt Konfrontation

Polizei und Aktivisten im Gorleben-Dialog

Da Proteste die Demokratie weiterentwickeln und Menschen zur Meinungsbildung anregen, sind sie nicht nur zulässig, sondern ein notwendiger Bestandteil der demokratischen Gesellschaft.

Der Gorlebenkonflikt hat sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Einsatzkräften der Polizei Spuren hinterlassen. Der Konflikt ist derzeit ruhend, hat aber Gesprächsbedarf zwischen Polizei und Demonstrierenden hinterlassen. Es gilt den Umgang bei Demos miteinander aufzuarbeiten und Verständnis für die verschiedenen Positionen zu wecken, um bei zukünftigen Konfliktsituationen respektvoller miteinander umgehen zu können
Mit dem Material aus dem Archiv sollen Situationen während der Demonstrationen gezeigt werden, um so die Artikulation der unterschiedlichen Blickwinkel anzuregen. Aufgrund der zeitlichen Entfernung zu den letzten Protesten im Wendland ist eine gemeinsame Betrachtung der Vorgänge mit Distanz möglich. Ziel ist es, Verständnis füreinander zu entwickeln und daraus Strategien für einen respektvolleren Umgang miteinander zu erarbeiten.

Die Teilnehmenden werden in Form zweier runder Tische in den Räumen des Gorleben Archivs zusammenkommen.

Eine dritte Veranstaltung sieht eine Fishbowl-Diskussion vor, bei der verschiedene Sichtweisen zusammengebracht werden sollen. In der Gesprächsrunde sollen neben einem Demonstranten / einer Demonstrantin und einem Juristen / einer Juristin auch ein Polizist bzw. eine Polizistin vertreten sein. Zusätzlich wird es einen freien Stuhl geben, den Teilnehmende aus dem Publikum für einzelne Fragen oder Diskussionsabschnitte einnehmen. Die Moderation übernimmt Anneli Starzinger vom Programmbüro MITEINANDER REDEN.

Inhaltlich soll es am Beispiel der Proteste gegen die Gorlebener Atomanlagen um die rechtlichen Rahmenbedingungen von Demonstrationen gehen. Dabei soll auch die offizielle Rechtsprechung zu konkreten polizeilichen Maßnahmen in Gorleben bis hin zu Urteilen des Bundesverfassungsgerichts mit einbezogen werden.

Wir verfolgen mit dem gesamten Projekt folgende Ziele:

  1. Dialog fördern, um Polarisierung, Diskriminierung und Vorurteile abzubauen.
  2. Fähigkeiten für kontroverse Diskussionen und Streitkultur vermitteln.
  3. Austausch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen fördern.
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