Unsere Geschichte: Die Initiative60

Die Initiative60 gründete sich 1983, als ein erster großer Nuklear-Transport angekündigt war. „Wir können doch nicht verantworten, dass die jungen Leute verstrahlt werden“, hatte jemand zu bedenken gegeben. „Lasst uns Ältere in die erste Reihe. Sollten wir Krebs bekommen, ist es nicht mehr so tragisch.“ Das wurde ihr Motto. Sie standen auf der Straße, wenn bevorstehende Atomtransporte ins Wendland rollten, und sie engagierten sich nach der Benennung von Dragahn als Standort für die geplante Wiederaufarbeitungsanlage.

Die Mitglieder dieser Gruppe sind bereit, anstelle der Jugendlichen direkt im Gefahrenbereich zu agieren. Und sie bemühen sich um Spannungsausgleich zwischen Polizei und jugendlichen Atomgegnern.

Dass die Initiative60 auch im musikalischem Bereich keine Hemmschwellen kennt, bewies sie vor den Toren des Zwischenlagers, als sie die Rock-Gruppe „fury in the slaughterhouse“ einlud und mit ihnen vor laufenden Kameras ihr eigens komponiertes Stück „Wir sind die Ini60“ sang.

Bei der Auftaktkundgebung 2010 zum bevorstehenden Castortransport waren viele in einem Alter, das es ihnen nicht möglich machte, lange Fußmärsche zum Kundgebungsort zu bewältigen. Die Lösung: Ein Bus sammelte sie samt Rollatoren und Gehhilfen ein und fuhr sie nach Splietau aufs Feld. In Sichtweite der großen Bühne war für die Mitglieder der Ini60 eine eigene Bühne gebaut worden. Ausgestattet mit Decken, Getränken, Klo und Betreuung hatten sie eine verdiente Pole Position und konnten so die Kundgebung bequem verfolgen. Auch wenn viele den Sechzigern längst entwachsen waren.

erschienen in: Gorleben Rundschau 5/6 2018

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