Gorleben Archiv im Aufwärtstrend: Anlaufstelle für Wissenschaftler und Medienmacher

Gorleben Archiv e.V.
Pressemitteilung vom 25. April 2017

Jahreshauptversammlung 2017

Das Gorleben Archiv in Lüchow entwickelt sich zunehmend zu einer Anlaufstelle für Wissenschaftler und Medienmacher der unterschiedlichsten Bereiche. Wie Archivleiterin Birgit Huneke kürzlich auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Vereins berichtete, hat sich dieser Trend im letzten Jahr noch einmal verstärkt. Eine wachsende Zahl an Besuchern aus dem In- und Ausland nutzten den umfangreichen Bestand der Einrichtung für ihre Recherchen – darunter auffallend viele Studenten, Buchautoren, Dokumentarfilmer und Journalisten. Teilweise arbeiteten sie mehrere Tage lang in den Räumen des Archivs. So wie der Archäologe Attila Dézsi, dessen Forschungsprojekt aus dem Fachbereich Zeitgeschichtliche Archäologie schon jetzt für großes Medieninteresse sorgte. Ausgestattet mit einem Promotionsstipendium der Universität Hamburg wird Dézsi die Hinterlassenschaften der Freien Republik Wendland auf der ehemaligen Bohrstelle 1004 wissenschaftlich untersuchen und sich dabei auch auf die große Fotosammlung des Gorleben-Archivs stützen.

No Panic – Udo Lindenberg ist neues Mitglied im Gorleben Archiv

Nicht nur die steigende Nachfrage, auch den Zuwachs an Mitgliedern und Aktiven wertete die Vereinsvorsitzende Gabi Haas „als eine schöne Bestätigung für die Arbeit des Gorleben-Archivs“. So ist das Team der Ehrenamtlichen inzwischen auf neun feste Mitarbeiter angewachsen, von denen jeder einen bestimmten Bereich wie etwa Filme, Fotos, Plakate oder einen persönlichen Nachlass bearbeitet. Der Aufwärtstrend spiegelt sich auch in der Zahl der Mitglieder wieder, die sich seit Anfang 2016 um rund zwanzig auf inzwischen 180 erhöht hat. Auf einen prominenten Neuzugang sind die Archivler besonders stolz – Panikrocker Udo Lindenberg. Der Mann mit Hut und den alten Verbindungen zu wendländischen Künstlerkreisen hat seinen Eintritt ins Gorleben Archiv sogar auf einem Flyer mit einem original handsignierten Selbstbildnis bestätigt. Zitat: „No Panic – ich werde Mitglied.“

Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Gorleben-Archivs

Auch die Arbeit an den verschiedenen Langzeitprojekten des Archivs ist, wie Huneke berichtete, gut vorangekommen und konnte teilweise sogar abgeschlossen werden – etwa die Rettung von fast 300 alten Tondokumenten oder die Digitalisierung von rund 400 Plakaten zum Thema Gorleben in Kooperation mit dem Kulturerbe Niedersachsen. Doch trotz guter Stimmung, erfolgreicher Arbeit und einem kleinen, wenn auch längst verplantem Finanzüberschuss von rund 9.500 Euro – den Ausgaben von rund 48.300 Euro stehen Einnahmen in Höhe von rund 57.800 Euro gegenüber – ist das Gorleben Archiv nicht frei von Existenzsorgen. Im Gegenteil: Nur durch Spenden gelingt es dem Verein, sich Jahr für Jahr über Wasser zu halten.

„Wir brauchen ein Gesamtkonzept, damit die Arbeit des Gorleben-Archivs auch zukünftig gesichert ist“, sagte Gabi Haas.

Große Hoffnungen setzt der Vorstand dabei auf ein Team von Wissenschaftlern der Leibniz Universität Hannover, das zurzeit genau eine solche Rahmenkonzeption zur Weiterentwicklung und langfristigen Finanzierung des Gorleben-Archivs erarbeitet. Mit den Ergebnissen dieser vom Lüneburgischen Landschaftsverband geförderten Studie rechnet der Verein noch in diesem Jahr.

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